Im spannungsgeladenen Derby selbst lief es für die Gäste selbst zunächst gar nicht schlecht, gleich mehrfach sorgten insbesondere Jeromé Schulz (23) und Christian Fähling (26) für höchste Gefahr vor dem Kasten von Jan Gollnow (19), allerdings ohne zählbaren Erfolg. In der letzten Viertelstunde vor dem Seitenwechsel jedoch zogen die Gastgeber dann mächtig an und drehten das Spiel. Nach einem Foul von Michael Kraft (20) an Michael Bathke (22) entschied Schiedsrichter Steffen Misdziol (Hennigsdorf) völlig korrekt auf Freistoß für die Grün-Schwarzen. Kapitän Daniel Ruff (36) schlenzte aus gut 20 Metern wunderschön von halbrechts flach auf die kurze Ecke, wo Prenzlaus Keeper Christian Meyer (26) das Leder mit toller Parade noch an den Pfosten lenken konnte. Den Nachschuss von Bathke aber erreichte er nicht mehr und so traf der fleißigste Gramzower Stürmer zum 1:0 (43.).
Der Trainer der Gastgeber Johann Ruff muss in der Kabine deutliche Worte gefunden haben, seine Jungs kamen nach dem Seitenwechsel erst so richtig in Fahrt. Auch wenn zunächst Schulz und Martin Sterling (21) das Gebälk der Platzherren arg unter Beschuss nahmen (48.), gegen die beiden schnellen Gramzower Stürmer Ruff und Bathke hatte die Prenzlauer Hintermannschaft um Libero Sebastian Leege (27) sodann ihre liebe Not. Gut eine Stunde hielt das rot-weiße Abwehrbollwerk, dann aber machten die Prenzlauer auf und wollten den Ausgleich erzwingen. Michael Kraft und Sebastian Lau (20) spielten immer offensiver, das lud die Gastgeber prompt zum Kontern im eigenen Stadion und mit dem inzwischen heftigen Wind im Rücken ein, zumal die FSV-Abwehr deutliche Defizite in der Rückwärtsbewegung offenbarte. Folgerichtig erhöhte sich der Gramzower Druck: aus dem Mittelkreis startete zum wiederholten Male Maik Zürner (25) über halblinks, Kraft versuchte ihn zu stoppen, der aber sah rechtzeitig den mitgelaufenen Guido Reich (25) auf halbrechts. Mit einem strammen Flachschuss ließ er Prenzlaus Keeper Christian Meyer, der Martin Rapp ersetzte (20, ver-lässt den FSV nach Düsseldorf), keine Chance - unten links schlug die Kugel ein - 2:0, die Vorentscheidung (68.).
Trainer Ruff ergänzte dann seinen Angriff und brachte Guido Kuboth (23) für seinen Kapitän. Unmittelbar danach wurde dieser wunderschön an der rechten Tor-raumkante bedient, nachdem die rot-weiße Abwehr völlig versagt hatte. Flach links schob er den Ball zum inzwischen verdienten 3:0 am chancenlosen Meyer vorbei ins Netz (73.). Auch wenn Prenzlaus Matthias Schindler mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern Keeper Gollnow noch einmal zu einer gefährlichen Fußabwehr zwingen konnte, am eher enttäuschenden und blamablen Endergebnis änderte das nichts mehr. Vier freie Wochen gönnt Coach Rauch sei-nen Mannen nun bis am 16. Juli die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt, in der ein Aufstieg in die Landesliga nach zwei Vizemeisterschaften als oberstes Ziel bereits feststeht.