Trotz Wetterchaos - endlich Vize-Meister
Schon kurz vor der Halbzeit zogen düstere Wolken aus Süd-Ost über das Prenzlauer Uckerstadion heran - die Gäste aus Joachimsthal mit ähnlicher Anreise-Richtung konnten allerdings keinen Vorteil aus diesem erneuten uckermärkischen Wetterumschwung ziehen: nach zwei herrlichen FSV-Toren im ersten Durchgang lagen die "Förster" frühzeitig und deutlich zurück. "Es geht eigentlich um nichts mehr, nachdem wir den Aufstieg knapp verpassten, aber gewinnen wollen wir dennoch jedes Match!", so "Rot-Weiß"-Präsident Roberto Weiher schon vor Anpfiff zum letzten Heimspiel der Prenzlauer am vergangenen Samstag. Auch die Gäste agierten eher motivationslos: "Unser Ziel ist seit Jahren nur der Klassenerhalt - alles andere ist lediglich eine Zugabe.", ließ Co-Trainer Thomas Thiede schon vorab im Kabinengang verlauten.
Und so gings dann auch in die Begegnung: der souveräne Schiedsrichter Mathias Hoppe (Schwedt) leitete eine äußerst faires Partie. Beschränkt auf lediglich eine Gelbe Karte (37. Minute für Joachimsthals Carlo Prelozny, 20) beobachtete er, wie auch die 110 Zuschauer, eine reibungsarme und eher langweilige Begegnung. Die Platzherren waren zu keinem Zeitpunkt tatsächlich unter Druck, eher bestimmten sie das Spiel: per Freistoß von der rechten Strafraumecke schlenzte der äußerst aktive Tom Hausding (22) mit rechts eine wunderschöne Flanke auf den Elfmeterpunkt, Stephan Bethke (20) erreichte das Leder zwar noch knapp, Gäste-Keeper Marko Ring (26) aber konnte in höchster Not mit dem linken Fuß klären (5.) - schade! Dann aber Jeromé Schulz über rechts - tief stieß er in die gegnerische Abwehrreihe hinein, verlud gleich zwei Verteidiger und flankte präzise auf den Elfmeterpunkt. Dort löste sich Norman Gest (21) exakt im richtigen Moment geschickt von seinem Gegenspieler, und ausgerechnet per Kopf erzielte "der kleinste Prenzlauer" das völlig verdiente 1:0 (22.). Nun mussten die Gäste ihre Defensivtaktik auflösen und selbst agieren, taten sie aber nicht. Stattdessen drehten die Gastgeber weiter auf: nach erneut wunderschönem Solo über links durch Hausding findet dessen Flanke in der Mitte den aktivsten Prenzlauer Stürmer, Jeromé Schulz. Der drehte sich geschickt an der Torraumecke und verlud mit links und viel Übersicht den chancenlosen Gäste-Torwart und trifft zum 2:0 (39.). Damit war die Luft raus aus der Begegnung - wie schon im Hinspiel (1:4) hatte die "Förster" nicht den Hauch einer Chance. FSV-Chefcoach Wernfried Rauch (55) gelang erneut eine perfekte Einstellung seines Teams, selbst wenn die Ermüdungserscheinungen nach einer extrem langen Saison deutlich zu erkennen waren. Der beste Mann auf dem Platz kam dann doch noch zu seinem erarbeiteten Ruhm: sehenswert schickte Tom Hausding die Gäste mit seinem Kopfball-Treffer zum 3:0 endgültig nach Hause (82.).
Insgesamt ein verdienter Sieg, auch wenn die Zuschauer die letzten 20 Minuten ob eines üblen Gewit-terschauers kaum mehr beobachten konnten. Selbst mit einem schwachen zweiten Durch-gang ließ die Rauch-Elf nichts anbrennen und sicherte sich so den leider undankbaren Vize-Meister-Titel in Brandenburgs Landesklasse Nord - herzlichen Glückwunsch trotzdem und auf ein Neues im schweren Kampf um den Aufstieg in der nächsten Saison!
Torschützen:1:0 Normen Gest (22.)
2:0 Jerome Schulz (39.)
3:0 Tom Hausding (82.)
FSV Rot Weiss Prenzlau spielte mit:Martin Rapp, Sebastian Leege, Paul Murcha, Silvio Ulrich, Sebastian Lau, Ingo Wewiorra, Normen Gest (69. Martin Sterling), Tom Hausding, Stephan Bethke, Guido Höppner (79. Guido Ernst), Jerome Schulz (57. Christian Fähling)
Schorfheide Joachimsthal spielte mit:Marco Ring, Carlo Przelozny, Robert Witteck, Marko Tietz, Enrico Jenning (46. Markus Ollech), Frank Frommann, Sven Musolf, Daniel Fedder, Lutz Fedder, Thomas Beuster, Robert Gey