Bei vorwinterlichem Wetter mit anfänglichem Schneefall, der später in Regen überging und Bodenverhältnissen, die schon heftigen Tiefgang hatten, konnte man kaum eine qualitativ hochwertige Begegnung erwarten. Dies funktionierte aber und das besonders auf Ahrensfelder Seite. GWA nahm von Anpfiff weg das Zepter in die Hand und gab eine Marschrichtung vor, in der die Gäste relativ schnell in die reagierende Rolle gedrängt wurden. Die Anfangsviertelstunde gestaltete sich relativ ausgeglichen und noch ohne nennenswerte Höhepunkte. Den ersten Aufreger und moralischen Rückschlag für Ahrensfelde setzte Alexander Kaatz, der eigentlich als Leidtragender dafür herhalten musste, dass seine Mitstreiter zu weit aufgerückt waren und im Offensivbereich den Ball verloren. Die FSV-Abwehr reagierte nach Ballbesitz reaktionsschnell und schickte Andy Lindt mit langen Ball Richtung GWA-Kasten. Allein auf dem Weg zum Tor unterwegs, konnte Kaatz im Laufduell nur mit unerlaubten Mitteln seinen Gegenpart kurz vor der Strafraumgrenze stoppen und musste folgerichtig mit der Notbremsenbegründung des Referees den Platz mit glatt Rot verlassen (20.). Nun lagen siebzig Minuten in Unterzahl vor den Hausherren, welche diesen Umstand ohne sichtbaren Knacks wegsteckten. Denn die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Stürmerikone Stephan Baum bekam, nach dem man schon im FSV-Strafraum eine Abschlussmöglichkeit suchte, den Ball in den Rückraum aufgelegt und erzielte sehenswert und auch ohne jegliche Abwehrmöglichkeit für den Keeper die verdiente Führung (23.). Schorfheide war nun gefordert sich aufzurichten, bekam dies aber nicht wirklich in den Griff. Grün-Weiss blieb weiter am Drücker, hatte das Mittelfeld fest in seiner Hand und gab den Gästen kaum Zeit um Luft zu holen. Trotz der Übermacht schaffte es Ahrensfelde nicht, sich weitere zwingende Möglichkeiten zu erarbeiten. So brauchte es bis zur 38. Minute um sich die nächste Aufwandsentschädigung abzuholen. Leeroy Jahnke wurde Nutznießer der tollen Vorarbeit von Sebastian Vlach und Stephan Baum, die sich per Doppelpässe durch die Statistenabwehr der Gäste arbeiteten und schlussendlich für den Torschützen auflegten, der wenig Mühe hatte die Kugel im Tor unterzubringen. Die Halbzeitführung war hochverdient, zumal die Gäste absolut blass blieben und nur einmal per Freistoß offensiv auf sich aufmerksam machten.
Aus der Logik heraus konnte man erwarten, dass Schorfheide sich noch nicht aufgegeben und im Halbzeitgespräch die Motivationsspritze injiziert hatte. Die Körpersprache war eine andere, viel positiver und wesentlich engagierter. Ahrensfelde hingegen musste irgendwie das Ende der „Mittagspause“ verpasst haben, so unerklärlich blieb der nun folgende negative Vortrag der kommenden fünfundvierzig Minuten. Das Ergebnis halten und die Gäste machen lassen, war wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. Beim FSV bekam man den Eindruck, man habe sich heimlich in der Pause die Taktiktafel der Hausherren stibitzt, um deren Spielweise zu kopieren. Und mit zunehmender Spieldauer wurde das noch überboten, denn Ahrensfelde bekam kaum noch ein Bein auf die Erde, geschweige irgendeinen Zugriff auf die Partie. Die Anzahl der FSV-Möglichkeiten nahm stetig zu und mündete in der 61. Minute im verdienten Anschlusstreffer. Den markierte Kevin Spann, nachdem GWA in der Abwehr jegliche Konsequenz vermissen ließ. Zwei Minuten später hatte Steven Knörnschild die Möglichkeit sein Team wieder ins Spiel zurückzubringen, scheiterte aber am glänzend aufgelegten FSV-Keeper Fabian Schröder. Die Folgezeit ließ Grün-Weiss wanken und auch noch den Ausgleich durch Benjamin Borkowski hinnehmen. Nachdem GWA-Keeper Dominik Lamers zweimal hervorragend parierte und seine Vorderleute es nicht schafften die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern, war Borkowski dann im dritten Versuch erfolgreicher als seine Kollegen zuvor (67.). Das Schicksal der Hausherren war nun besiegelt und Joachimsthal ließ nicht locker. Etliche Möglichkeiten in Form von schnellen Vorstößen und gut ausgeklügelten Kontern wurden durch eigene Abschlussschwäche und Überhast vergeben. So reichte es am Ende aber doch zum hochverdienten Auswärtssieg, den Danny Peters in der 76. Minute markierte. Ahrensfeldes verpuffter Angriff brachte den Gästen die Möglichkeit wieder einen Konter einzuleiten, den Peters zum 2:3 erfolgreich abschloss. So konnte Grün-Weiss am Ende froh sein, nicht noch höher verloren zu haben, denn weitere Gästemöglichkeiten hätten schon ein kleines Debakel hervorrufen können.
Für Joachimsthal zeigt die Formkurve, vor allen im Tabellenbild, merklich nach oben. In Ahrensfelde ähnelt die Ergebnisreihenfolge eher der von Ebbe und Flut. Und dabei bleibt nur zur hoffen, dass man in den letzten beiden Partien nicht komplett im Niemandsland verschwindet, wenn das mal nicht schon der Fall ist …